von Holger Johannsen aus den Paulus Blättern Februar 2017, Seite 4
Seit nunmehr zwanzig Jahren hilft der Gemeindeförderverein (GfV) der Paulusgemeinde, verschiedene Aufgabenbereiche mit hauptamtlichen Mitarbeitern aufrecht zu erhalten, und unterstützt kleine und größere Projekte finanziell.
Nach 1990 nahmen die Zuwendungen der Landeskirche aus Kirchensteuermitteln an die Gemeinden drastisch ab. Dadurch stand nicht mehr genügend Geld zur Verfügung, um in allen Arbeitsbereichen die Hauptamtlichen zu bezahlen. Es mussten Prioritäten gesetzt werden. Kreativität war gefragt. Einige Bereiche konnten durch Ehrenamtliche weitergeführt werden. Für die Seniorenarbeit war die Gemeindeschwester aber unersetzlich, doch woher das Geld dafür nehmen? Die Rücklagen reichten nicht ewig!
So wurde Anfang 1996 vor allem von Ina-Maria Weichhardt, Matthias Aettner und Pfarrer Eckart Wragge die Idee geboren, einen Personalförderverein ins Leben zu rufen, der durch Mitgliedsbeiträge und Spenden die Mittel für wenigstens 25 Prozent Beschäftigungsumfang der Gemeindeschwester sichern sollte. Mit viel Eifer wurde eine Satzung erstellt und Werbung in der Gemeinde gemacht. Im Dezember 1996 war es dann endlich so weit, der GfV war unter dem langen Titel „Verein zur Förderung diakonischer, sozialer und kultureller Dienste in der Ev. Paulus-Kirchengemeinde Berlin-Zehlendorf“ ins Vereinsregister eingetragen. Schnell waren mehr als dreißig Mitglieder geworben und deren Zahl wuchs in wenigen Jahren auf über siebzig an.
Dennoch reichten die Spenden und Mitgliedsbeiträge nicht aus, um das angestrebte Ziel ganz zu erreichen. Da hatten zu Beginn des Jahres 1998 Ulrike Eilers und Matthias Aettner eine grandiose Idee: ein Trödelcafé. In der Eingangshalle des Gemeindehauses am Teltower Damm sollte es einmal wöchentlich ein Begegnungscafé geben, verbunden mit dem Verkauf von gebrauchten Sachen, die von Gemeindegliedern gespendet werden.
Seitdem gibt der GfV der Gemeinde regelmäßig und zuverlässig die Mittel für das Gehalt der Gemeindeschwester. Da darüber hinaus meist noch mehr Geld eingenommen wird, kann die Gemeinde noch weitere Personalkosten davon bestreiten, vor allem für den Baubeauftragten und einen Teil der Hausmeistertätigkeit.
Zusätzlich konnte in den Jahren vielfach die Konfirmanden- und Jugendarbeit finanziell unterstützt werden, Projekte der Kirchenmusik wurden finanziert, die beiden Gemeindekitas bekamen Zuschüsse und eine große Anzahl von kleineren Wünschen der Gemeinde konnten erfüllt werden.
Dass dies alles auch nach zwanzig Jahren noch so funktioniert, haben sich die Gründer nicht vorstellen können, auch wenn sie es erhofft haben. Und dass das Trödelcafé in diesem Jahr „volljährig“ geworden ist, ist ebenfalls ein großer Erfolg! Jetzt geht der Verein ins dritte Jahrzehnt und ist den Mitgliedern und dem Trödelcafé-Team herzlich dankbar für ihr Engagement und ihre Treue. Darauf weiter bauend, schauen alle zuversichtlich in die Zukunft.
Gleichzeitig hofft der Gemeindeförderverein auf interessierte neue Mitglieder und weiterhin zahlreiche Spenden, um seine Arbeit für die Gemeinde erfolgreich weiterführen zu können.